KONZEPT
Anlass
Die Berliner Kongresshalle, das heutige Haus der Kulturen der Welt, wird im September 2007 fünfzig Jahre alt. Das Gebäude war zusammen mit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und dem Kranzler-Eck eines der wichtigsten Wahrzeichen des alten West-Berlin. Es war Symbol der Teilung und der stets beschworenen „deutsch-amerikanischen Freundschaft“. Durch seine außergewöhnliche Architektur und seine umstrittene Konstruktion wurde das Berliner Baudenkmal zu einem außergewöhnlichen Zeugnis der Architektur der 50er Jahre. Als Entwurf des amerikanischen Architekten Hugh Stubbins, ehemals Assistent von Walter Gropius, steht das Gebäude außerdem für eine wichtige Phase der amerikanischen und deutschen Architekturgeschichte.Ausstellung
Die besondere Bedeutung der Berliner Kongresshalle soll in der für nächstes Jahr geplanten Ausstellung gewürdigt werden. Dabei werden biografische Aspekte der verschiedenen Akteure ebenso Beachtung finden wie die Rezeption des Gebäudes durch die Fachwelt und die breite Öffentlichkeit. Die kultur- und politikgeschichtlichen Bezüge sollen dargestellt und die konstruktiven und architekturgeschichtlichen Entstehungsbedingungen des Gebäudes beleuchtet werden.Die Ausstellung soll keine Fachveranstaltung für Spezialisten sein, sondern vielfältige Bilder und Sichtweisen auf das Phänomen Kongresshalle ermöglichen. Diese Art der Darstellung ergibt sich aus dem Gebäude selbst: Als Geschenk der Amerikaner an die eingeschlossene Stadt Berlin war es zugleich Propagandagebäude und Instrument der Demokratisierung, das große Dach war ebenso eine technische Meisterleistung wie eine konstruktive Katastrophe, die Architektur begeisterte das große Publikum und entsetzte viele Kritiker.
Exponate
Gezeigt werden die eleganten Entwurfszeichnungen des Architekten, großformatige Fotografien aus der Entstehungs- und Jetztzeit, Original-Einrichtungsgegenstände im Stil der klassischen Moderne, einige (zuweilen recht skurrile) Hervorbringungen des Souvenirwesens, alte Wochenschauberichte sowie zwei erhaltene Architekturmodelle. Insgesamt sollen Abbildungen und Texte auf etwa zwanzig Tafeln gezeigt werden, dazu kommen ein bis zwei Vitrinen, eine Videoprojektion und eine Audiostation.Katalog / Website
Parallel zur Ausstallung erscheint das Buch über die Berliner Kongresshalle, das aus einer Dissertation an der Bauhaus-Universität Weimar hervorgegangen ist. Seit Juni 2006 ist eine Internet-Präsentation online, die in Vorbereitung der Ausstellung einzelne Aspekte des Themas beispielhaft vorführt (www.berliner-kongresshalle.de) und in veränderter Form die Ausstellung begleiten wird.